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Vorläufige Ergebnisse einer KI-Befragung in der ÖV

Von Oktober bis Dezember 2020 haben wir eine Umfrage zum Thema Künstliche Intelligenz durchgeführt. Die Zielgruppe waren Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltung und Studierende der Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistungen.

Unter anderem wollten wir für das KIÖV-Projekt wissen, in dem wir Lerneinheiten zum Thema KI für die öffentliche Verwaltung entwickeln, welche Einstellungen und mentalen Modelle zur KI vorliegen. Für die Kursgestaltung im KIÖV-Projekt war es u.a. auch wichtig zu erfahren, welche Fragen zu KI bestehen und wir gegebenenfalls adressieren können.

Wir werden die Umfrage noch genauer auswerten, wollten Ihnen aber die ersten Ergebnisse nicht vorenthalten. Entsprechend sehen Sie auf den eingebetteten Folien eine kurze Präsentation der vorläufigen Ergebnisse.

Die Beteiligung war mit 172 Teilnehmern gut, mit einem starken Anteil von Personen aus Schleswig-Holstein (Verbreitung v.a. in SH, FHVD ist in SH).

Vielen Dank an dieser Stelle an die Teilnehmer.

Bei einigen Fragen sind sich die Teilnehmer recht einig, z. B. das KI helfen wird, schneller Informationen (94%) bzw. die relevanten Informationen (95%) zu finden. Das geht allerdings einher mit der Einschätzung, dass man als Mitarbeiter in Zukunft zwar weniger Routinetätigkeiten machen wird (90%), dafür dann aber mehr komplexe Arbeitstätigkeiten erledigen muss (82%). Befürchtungen wie Verlust von Kontrolle über Entscheidungen (36%) oder kompletter Arbeitsplatzverlust (15%) liegen bei einem Teil der Personen vor.

Zwar wird der KI die Fähigkeit zugeschrieben, effizient (90%), schnell (96%), sofort (92%) und um jede Uhrzeit (97%) zu arbeiten, aber v.a. der Blick auf dem Einzelfall (19%) wird der KI häufig abgesprochen. Auch Fehlerfreiheit wird ihr nicht von jedem zugeschrieben (56%).

Auch bezüglich der Akzeptanz und des Einsatzes von KI in der öffentlichen Verwaltung werden Vorbehalte auf Behördenseite (77%, weniger auf Bürgerseite mit 42%), sowie v.a. technische (77%), rechtliche (88%) und organisatorische (81%) Hindernisse gesehen — z. T. auch ethische (69%) und soziale (67%) Probleme.

Schließlich haben wir auch Einblicke in die drängenden Fragen zu KI erhalten — u.a. die Frage der Kontrollierbarkeit (inkl. der Angst, überflügelt oder überflüssig zu werden), konkrete Anwendungsbeispiele im Bereich der öffentlichen Verwaltung, der Wunsch die Begriffe/Definitionen genauer zu verstehen, sowie Fragen nach möglichen Einsatzbereichen, wie die weitere Entwicklung aussieht, die Grenzen und viel mehr. Ein Teil der Personen hatte keine Fragen, bzw. ihnen fehlte vermutlich das Wissen über KI, um Fragen stellen zu können.

Diese Fragen zu beantworten bzw. die Beschäftigen der öffentlichen Verwaltung überhaupt in die Lage zu verletzen, die richtigen Fragen zu stellen — das ist etwas, was wir mit dem KIÖV-Lerneinheiten erreichen möchten.

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