Ansatz

Unser Themenbereich und Zielsetzung

Das Joint Innovation Lab forscht, entwickelt und berät zur Digitalen Transformation im öffentlichen Sektor. Wir adressieren sowohl klassische E-Government-Themen, darunter Prozessmanagement, Systeme und Architekturen, Standards, usw., als auch Fragestellungen im Kontext von Open Government, die sich mit den vielfältigen Öffnungskonzepten von Regierung und Verwaltung beschäftigen. Das JIL bearbeitet auch übergreifende Themen, darunter Wandel und Transformation im öffentlichen Sektor sowie Smart City und Smart Region.

E-Government

Intelligentes Zusammenwirken von Mensch, Organisation und Technik

Es könnte so einfach gehen. Online Behördengänge erledigen, ohne Wartezeiten, ohne Termine. Einfach indem die bestehende Informations- und Kommunikationstechnik, mit der wir (fast) alle täglich interagieren, für die Kommunikation mit öffentlichen Verwaltungen genutzt wird. Und nicht nur mit, sondern auch innerhalb der Verwaltungen — indem die Technik zum Beispiel die Kommunikation erleichtert und Routineentscheidungen vereinfacht oder ganz abnimmt. Und noch weiter als das — indem Prozesse kritisch hinterfragt und überarbeitet werden. Keine “digitalisierten Formulare” sondern neue Lösungen, die den Wert des Bestehenden bewahren aber die Potentiale des Neuen nutzen.

Das Potential ist da, aber der Weg zu einer funktionierenden E-Government-Lösung ist oft steinig und mit überraschenden Herausforderungen versehen. Gebrauchstaugliche Lösungen — welche die Arbeit wirklich erleichtern — gehen weit über die Bereitstellung von Technik hinaus.

Im Joint Innovation Lab berücksichtigen wir deswegen bei der Entwicklung von E-Government-Lösungen nicht nur die Technik, sondern insbesondere den Menschen (menschzentrierte Gestaltung) und die Organisation (Prozessorientierung). Bei der Technik liegt unser besonderes Augenmerk auf der Interaktion zwischen Mensch und E-Government-Anwendung sowie auf der Gestaltung von Prozessen und Strukturen unter intensiver – aber immer angemessener – Nutzung digitaler Technologien.

Neben der Entwicklung und Einführung konkreter Lösungen adressieren wir auch strategische Fragestellungen mit Blick auf einen zügigen E-Government-Fortschritt.

Open Data

Transparenz schaffen, Entscheidungen verbessern, Wirtschaft fördern

Open Data bezeichnet das Bereitstellen von Daten zur freien Weiterverarbeitung. Und in den Daten, die von Regierung und öffentlichen Verwaltungen zur Verfügung gestellt werden können, steckt sehr viel Wert:

  1. Demokratieentwicklung: Offene Daten tragen zu erhöhter Transparenz bei. Regierungshandeln kann nachvollzogen und bewertet werden.
  2. Problemlösungsfähigkeit: Für Politik und Verwaltung ergeben sich aus offenen Daten strategische Vorteile. Entscheidungen (z. B. zur Stadtentwicklung) können datenbasiert getroffen werden (data-driven government). Insgesamt kann die Problemlösungsfähigkeit der Gesellschaft erhöht werden. Die Daten können außerdem zur Lösung individueller Probleme verwendet werden, zum Beispiel für die Wohnortsuche abhängig von den eigenen Bedürfnissen (Verkehrsanbindung, Schulen, usw.).
  3. Wirtschaftliche Entwicklung: Für die Wirtschaft bieten offene Daten die Grundlage für neue Geschäftsmodelle.

Es bestehen vielfältige Abhängigkeiten zwischen diesen drei Zielebenen, sowie den verschiedenen involvierten Personen und Organisationen, den offenen Daten, und den daraus entwickelten Anwendungen. Das JIL erforscht und entwickelt deswegen Open Data Ökosysteme, um diese so zu gestalten, dass sie langfristig erfolgreich und überlebensfähig sind.

Partizipation

Beteiligung eröffnet Perspektiven

Als grundlegendes Element unserer demokratischen Gesellschaft durchdringt Beteiligung alle Lebensbereiche. Beteiligung in Politik und Verwaltung kann, neben dem Ziel der erhöhten Legitimation, zu sachlich besseren Entscheidungen führen und deren Akzeptanz erhöhen.Wie gestalten wir unsere Stadt? Wo verlaufen Stromtrassen? Wie können wir Familien unterstützen? Durch Partizipation werden unterschiedliche Bedürfnisse, Ansichten und Lösungsansätze wahrgenommen, diskutiert und integriert. Beteiligung eröffnet Perspektiven, die sich in den Entscheidungsprozessen und der Entscheidung wiederfinden. 

Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets in den 90er Jahren, wurde der Begriff der E-Partizipation geprägt. Sie galt als große Chance, unsere Demokratie grundlegend zu transformieren. Auf Grundlage der Vorzüge des Internets, die eine zeitlich und örtlich unabhängige Beteiligung ermöglicht, entstand die Vision eines neuen athenischen Zeitalters der Demokratie.

Inzwischen haben sowohl Bürger, Politik und Verwaltungen sowie begleitend die Wissenschaft einige Erfahrungen mit E-Partizipationsverfahren hinzugewonnen. Was bleibt von den ursprünglichen Visionen? Wie kann gute Beteiligung tragfähig und dauerhaft gepflegt werden? Online und offline? Diese Fragen bearbeitet das Joint Innovation Lab.

Smart City

Schritt für Schritt

Wer von einer Smart City spricht, hat die Vision einer Stadt vor Augen. Diese Vision basiert auf dem umfassenden Einsatz von Technologien, die das Leben und Arbeiten in der Stadt besonders angenehm, umweltfreundlich und effizient machen. Von den Vorteilen sollen alle Einwohner, Unternehmen und andere Organisationen der Stadt, und im Idealfall der Region, profitieren. Daher ist Partizipation ein grundlegendes Prinzip einer Smart City. Im Fokus stehen alle Elemente des dynamischen Systems Stadt, darunter Mobilität, Gesundheit, Bildung, Wohnen, Energie und auch öffentliche Verwaltung. Eine Smart City basiert auf detaillierten Informationen über den aktuellen Zustand der Stadt. Zahlreiche Sensoren und Anwendungen erzeugen umfangreiche Daten, die möglichst frei verwendbar sein sollen (Open Data), um die Entwicklung innovativer Anwendungen durch vielfältige Akteure zu ermöglichen.

Wir betrachten das Konzept Smart City integriert und legen Schwerpunkte auf

  • die öffentliche Verwaltung (Smart Governance),
  • das Prinzip Partizipation, 
  • Open Data als Infrastruktur sowie 
  • gesellschaftlichen Fragestellungen. 

Strategien, Technologien, Plattformen, Anwendungen, Prozesse, Kompetenzen, Souveränität, Datenschutz und Ethik stehen auf unserer Agenda.

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