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Ausgezeichnet: Das Projekt DigS-Gov gewinnt 3. Preis beim Science Dialog

Übergabe der Auszeichnung an Christiane Wegner (Mitte) durch Harald Felling, CEO der ]init[ AG und stellvertretender Vorsitzender des NEGZ (links), und Basanta E.P. Thapa, Geschäftsführer des NEGZ (rechts).

Nachdem bereits zwei Projektideen aus dem Joint Innovation Lab (JIL) zum gemeinwohlorientierten Einsatz von KI auf der re:publica prämiert wurden, führte uns nun das langjährige JIL-Projekt „DigS-Gov“ erneut nach Berlin und wurde auf dem Zukunftskongress Staat und Verwaltung ausgezeichnet.

Das Projekt DigS-Gov

Das Projekt DigS-Gov steht für „Digitale Souveränität durch E-Government“ und ist ein sehr gutes Beispiel für eine starke interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft. Das Zusammenspiel aus wissenschaftlicher Methodik, engem Kontakt zu den Zielgruppen und Erfahrung in der Entwicklung von Web-Anwendungen sowie im Projektmanagement führte zu Synergien, die sich im Projekt als äußerst wertvoll erwiesen. 

Das Verbundprojekt zwischen der Universität zu Lübeck, der Hansestadt Lübeck und der MACH AG startete im August 2020. Das Ziel: Die Entwicklung von interaktiven Anwendungen für E-Government-Angebote und Behördenwebseiten zur Förderung der Datenkompetenz bei den Nutzer:innen. 

Wenn Neugeborene schon Post vom Staat erhalten

Die Ideen für die Anwendungen wurden in Design Sprints konzipiert und die so entstandenen Prototypen iterativ in einem menschzentrierten Entwicklungsprozess durch Feedback der Zielgruppen verbessert. So entstand zum Beispiel ein Detektivspiel für die Lebenslage Geburt, in dem ein Elternpaar sich fragt, warum ihr neugeborenes Kind bereits einen Brief vom Bundeszentralamt für Steuern erhält. Wisst ihr, wie das Bundeszentralamt für Steuern an die Daten des Kindes kommt? Oder warum es bereits eine Steuer-ID bekommt? 

Wir konnten im Projekt mit einem Experiment zeigen, dass durch Nutzung der Anwendungen solche Fragen von den Probanden besser beantwortet werden können, als wenn sie in der gleichen Zeit versucht hätten, die nötigen Informationen im Internet zu finden. Kein Wunder, denn die meisten Informationen zum behördeninternen Datenaustausch sind in Gesetzestexten „versteckt“.

Science Dialog: Von der Theorie zur Praxis

Wir sind überzeugt, dass jede Person, die in Deutschland ihre persönlichen Daten im Kontakt mit Behörden weitergibt, einfach und verständlich Zugang zu dem Wissen benötigt, wie ihre Daten genutzt und an wen sie weitergegeben werden. Die im Projekt DigS-Gov entwickelten Anwendungen können dazu einen Beitrag leisten. Doch wie so häufig steht auch unser Forschungsprojekt vor der Herausforderung: Wie können die Ergebnisse aus der Forschung kommuniziert und in die Praxis transferiert werden?

Anfang April entdeckten wir im Fachmagazin „eGovernment“ einen Artikel zum Wettbewerb Science Dialog des Nationalen E-Government Kompetenzzentrums (NEGZ). Forschungsprojekte mit herausragender Praxisrelevanz für die öffentliche Verwaltung wurden aufgerufen, ihr Projekt bis Mitte April einzureichen. Diese Chance wollten wir im Projektteam unbedingt nutzen und so reichten wir gemeinsam einen Wettbewerbsbeitrag mit unseren Ergebnissen und den Schlussfolgerungen für die öffentliche Verwaltung ein. 

Ende Mai bekamen wir die freudige Nachricht, dass unser Beitrag von einer Jury unter die Top 5 von 18 eingereichten Forschungsprojekten gewählt wurde. Wir bekamen so die Chance, unser Projekt in einem Pitch auf dem Zukunftskongress Staat und Verwaltung in Berlin zu präsentieren. 

Christiane Wegner fuhr für das Team nach Berlin und präsentierte in der Pitch-Runde des Science Dialog Finales unser Projekt souverän und mit viel Freude. Auch die anderen Finalteilnehmer stellten interessante und wichtige Forschungsprojekte vor, so dass die Freude über unseren 3. Platz umso größer war.Der Preis beim Science Dialog zeigt die Relevanz unserer Forschungsergebnisse. Es ist eine Auszeichnung für das gesamte Projektteam und für unsere sehr gute Zusammenarbeit. Schließlich ist die Digitalisierung der Verwaltung keine Aufgabe für Einzelspieler:innen. Die Umsetzung gelingt, wenn viele verschiedene Akteure eng zusammenarbeiten. Das JIL bietet die großartige Möglichkeit, im engen Austausch mit öffentlichen Einrichtungen, der Mach AG und der Universität zu Lübeck die aktuellen Herausforderungen bei der Digitalisierung der Verwaltung gemeinsam anzugehen.


Übergabe der Auszeichnung an Christiane Wegner (Mitte) durch Harald Felling, CEO der ]init[ AG und stellvertretender Vorsitzender des NEGZ (links), und Basanta E.P. Thapa, Geschäftsführer des NEGZ (rechts).
Übergabe der Auszeichnung an Christiane Wegner, JIL (Mitte) durch Harald Felling, CEO der ]init[ AG und stellvertretender Vorsitzender des NEGZ (links) und Basanta E.P. Thapa, Geschäftsführer des NEGZ (rechts).
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